Weil der BFV die Saison 2019/21 abbricht, steht der FC Puchheim jetzt als Meister der A-Klasse 2 fest und steigt in die Kreisklasse auf. Trotz aller Widrigkeiten hatte der FCP im immer wieder unterbrochenen Saisonverlauf keinen Zweifel daran gelassen, dass er den Platz an der Sonne verdient hat. Bestes Indiz war ein Wahnsinnsspiel mit zwei Mann Unterzahl, von dem sie in Puchheim wohl noch länger erzählen werden.
Das Spiel der Saison, da sind sich die beiden Trainer des FC Puchheim einig, war das gegen Maisach II. 6. September 2019, Nieselregen. Nach zwei Platzverweisen 50 Minuten lang nur zu neunt auf dem Feld, schlägt der FCP den Tabellenführer nach 2:0-, 2:2-, 3:2- und 3:3-Zwischenstand durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit 4:3 und erklimmt selbst die Spitze der A-Klasse 2, die er fortan nicht mehr abgibt. „Das war vielleicht der Spiritbringer für ein ‚Uns schlägt Keiner‘-Motto“, sagt Trainer Helmut Reitberger. Ein Motto, dass Puchheim zu zehn Siegen in Folge trug.
Nun, nach drei Spielphasen und dem Abbruch der Saison 2019/21, steht das Team von Reitberger und Michael Liebl als Meister und Aufsteiger in die Kreisklasse fest. Endlich, sagen sie beim FCP. Ein Erfolg, der honoriert – und gefeiert – werden muss. „Ich glaube es dürfte auch bei der Konkurrenz unbestritten sein, wer verdient nach oben rutscht“, meint Reitberger. Schließlich hat der FCP von 16 Spielen 14 gewonnen und nur eins verloren.
Dennoch ist es eine Meisterschaft mit gemischten Gefühlen. „Das Gefühl ist so, dass man aufgestiegen ist, aber das gemeinsame Erlebnis einer unmittelbaren ‚Wir-haben-uns-das-verdient-Meisterfeier‘ noch fehlt“, so der FCP-Coach. „Die Emotionen direkt nach Abpfiff, wenn man als Meister feststeht, die fehlen ganz klar“, ergänzt Liebl.
Mit im Schnitt 4,1 Toren und nur 1,3 Gegentoren pro Spiel hatte Puchheim den Zweiten Maisach II im Saisonverlauf klar distanziert. Beim 9:0 in Biburg und dem 8:2 im Derby beim SV Puchheim lief die beste Offensive der Liga auf Hochtouren. Bis auf das 2:2 zum Saisonauftakt gegen Unterpfaffenhofen II gewann der FCP auch ausnahmslos alle Duelle mit den direkten Konkurrenten um den Aufstieg, schlug Stockdorf 3:1, Gernlinden 6:3 und Unterpfaffenhofen II im Rückspiel auswärts 3:2, ehe die Kaugummi-Saison Corona bedingt ihr Ende fand.
Dass man ab Herbst in der Kreisklasse weiterspielen darf, sehen die FCP-Trainer als hochverdient an. „Wir waren über die gesamte Spielzeit die beste Mannschaft“, sagt Liebl. Auch wenn die Trainingsbedingungen und -beteiligungen besser hätten sein können, „haben alle bei den Spielen super mitgezogen und sich auch zurecht mit dem Aufstieg belohnt“.
Aus dem Team hervorheben will Reitberger aber vor allem „die, die kurzfristig reingerutscht sind. Es war auf jeden Verlass.“ Zum Beispiel auf Routinier Stephan Steinbeißer. „Wie er sich mit 44 im Mittelfeld reinhaut und führt, verdient höchsten Respekt“, sagt Liebl. „Auch unser Torwart hat sich immer wieder von der Arbeit frei genommen, um da zu sein. Danke für seine starke Leistung“, sagt er.
Heiß auf die neue Saison sind sie bereits beim FCP. Spätestens im Juni will man das Training wieder voll aufnehmen. Die Signale aus der Mannschaft sind positiv. „Es wird Zeit, alle wieder auf dem Platz zu treffen“, sagt Liebl.
„Dafür will ich aber wieder alle mit der nötigen Leidenschaft und Verantwortung an Board haben“, ergänzt Reitberger: „Für die neue Klasse haben wir das Werkzeug – wir müssen es nur Miteinander Hand in Hand einsetzen.“ Dass die FCP-Spieler das Zeug dazu haben, hat nicht nur das Signal-Spiel gegen Maisach II gezeigt. Liebl: „Wenn der Zusammenhalt so bleibt, wird es auch die neue Saison eine gute.“
Autor: Florian Bogner