Eigentlich waren wir noch jung. Und keiner konnte sich vorstellen, dass wir mal eine Trainer- oder Funktionärs Laufbahn beim FC Puchheim „angehen“.
Auch Werner nicht, der mehr oder weniger zufällig bei einer chaotischen Hauptversammlung der Fußballabteilung dabei war Das war ganz bestimmt nicht Werners „Ding“, der bereits viele höherklassige Erfolge im Landkreisfußball hatte.
Trotzdem versuchte er es dann, dem FCP Nachwuchs Spaß am Fußball zu zeigen. Es ging bei den F-Junioren los, und endete nach ganz vielen Jahren bei den A-Junioren. Es gibt nicht viele Trainer, die das nervlich durchgehalten haben.
Denn im Fußball gibt es Spieler, Zuschauer und Eltern. Und da kann mancher Junioren Trainer ein Lied von singen…
Weil wir gerade bei Liedern waren. Werner war es, der bei Weihnachtsfeiern (gab es damals noch) gemeinsam mit der Kindern Beatles Songs einübte. Mussten sich einige Eltern erst daran gewöhnen.
Da lag es irgendwie nahe, dass beim 1. größeren Sommerfest .er Fußballer auch Live Musik gab. Die Band hatten wir irgendwo in der Dachauer Gegend zusammen getrommelt und hat auf dem Hartplatz richtig Spaß gemacht. Und daraus entwickelten sich dann die legendären Sommerfeste des FCP.
Und es ging auch mit den Ausflügen der Junioren los. Dass das mal was wird, konnten sich viele nicht vorstellen. Die erste Fahrt ging nach Österreich . Mit 3 Bussen, inklusive Bayern – Bus. Es folgten danach viele weitere Fahrten. Sehr zur Freude der Spieler, Eltern , Keding und Klose .
Egal ob es an den Tegernsee oder Starnberger See ging, ob es eine Bergwanderung war oder mal ein Vatertagsausflug. Das Umfeld wurde immer wichtiger.
Und es gab jede Menge sportliche Erfolge. Ganz sicher lag das auch an der ruhigen Art von Werner, der öffentlich nie laut wurde. Funktionären aber schon mal sagte, was sie vielleicht noch besser machen könnten. Zum Beispiel bei Trainingslagern in den Alpen. Man wurde lernfähig.
Das wurde auch eine Promi-Mannschaft mit Ex-Profis , die gegen das Team eines Radiosenders spielte, und mit ein paar Spielern des FCP verstärkt wurde. Werner Drexler schoss 4 Tore und war am Tag danach mehrere Nachrichten – Sendungen Tages – Thema im Lokalfunk.
Ehrensache war es auch, dass Werner immer wieder gerne in der 2.Mannschaft aushalf und auch in der AH zeigte, dass er es immer noch kann.
Ganz nebenbei sind durch Werners Art viele Freundschaften entstanden, die über Jahrzehnte anhalten. Und viele ehemalige Junioren-Spieler sind längst selbst „Spieler“ – Vater, Trainerkollegen oder Großväter geworden. Und man mag sich immer noch. Irgendwie war es ein schöne Zeit, aber das sagen Ältere ja immer…
Die letzten 6 Jahre waren für Werner, Helga und die ganze Familie nicht einfach. Es war bewundernswert, wie sie gemeinsam dieser schweren Krankheit getrotzt haben.
Wir könnten noch viel erzählen. Vielleicht sieht und hört man sich ja bei der Trauerfeier für Werner. Der Termin ist noch nicht bekannt. Vielleicht spielen ja auch Werners eigene Band irgendwann noch einmal ein kleines Konzert – bei dem aber mindesten ein Bob Dylan Song nicht fehlen darf. Und gegen die Stones hat Werner auch nie was gehabt.
Lieber Werner Wir vermissen Dich Und ganz vielen geht es bestimmt auch so. Manchmal ist auch einfach nur reden schön.
„The never ending tour“ ist nicht zu Ende.
Wir sind auch jetzt in Gedanken bei Dir, deiner ganzen Familie und Freunden.
In stiller Trauer
Heiko Keding Alfred Klose